Die

Xochimilco – zwischen Blumen und Booten

Xochimilco, was soll ich bloß zu dir schreiben? Wir 2 haben es nicht leicht du bist höchstwahrscheinlich für viele der Inbegriff mexikanischer Zufriedenheit, tja Xochimilco für mich bist du leider nur ein Tourinap. Fangen wir vorne an.

Warum Xochimilco?

Bei unser Ankunft in Mexico City bekamen wir den Tipp uns Xochimilco einmal anzusehen. Im Hostel hing auch ein Plakat mit Touren, unter anderem eine nach Xochimilco. Auf dem dazugehörigem Bild war leider nicht so wirklich zu erkennen, was genau man denn auf dieser Tour jetzt erleben würde. Ninas Mutti war wohl vor annähernd 30 Jahren mal dort und legte uns auch nahe, dass wir uns diesen Stadtteil mal ansehen. Bei unser Google-Recherche zwecks Anreise, Kosten etc pp. entschieden wir uns dann diesen “Schwimmenden-Stadtteil” mit einer Tour zu besichtigen, da es wohl recht schwer sein soll einen guten Preis für ein Boot zu bekommen, wenn man auf einmal dort nur zu zweit steht. Und unsere Halong-Bucht-Erfahrung von vor 2 Jahren wollten wir dann auch nicht wiederholen.
Die Tour buchten wir direkt im Hostel, dem Mexico-City Hostel, dort kostet sie nur 375Pesos während sie überall anders mit 45USD angeboten wird.

Unsere Tour nach Xochimilco.

Es hieß also früh aufstehen, immerhin sollte es um 9 Uhr losgehen – vergesst nicht wir waren gestern beim Wrestling und sind auch nicht mehr die jüngsten :). Pünktlich um 9 wurden wir von unserem Guide abgeholt, es ging in ein nahegelegenes Hostel gleich um die Ecke und von dort aus in einen Van. Zusammen mit 6 weiteren Touris machten wir uns auf den Weg in Richtung Xochimilco. Unterwegs erklärte uns der Guide allerlei Nützliches und wirklich viel Interessantes über die Orte an denen wir vorbeifuhren bzw auch anhielten. Erster Zwischenstop war die riesige Stierkampfarena “Plaza Mexico”, mit 48.000 Plätzen unser bisher größtes mexikanisches Stadion. Für 5 Pesos darf man auch mal rein. Also 5 Pesos für den freundlichen Polizisten am Tor der aufpasst, dass keiner rein kommt. Es ist wirklich schön, ich mag die Form und auch die Art, wie es aufgebaut ist. Sonntags ist wohl immer Stierkampf und ich glaube wenn wir länger geblieben wären hätte ich sogar versucht mir einen anzusehen. jajaja… Ich hätte es trotzdem gerne mal gesehen.

Weiter ging es vorbei am Olympiastadion von 1968 über den Universitätskampus, durch das Reichen-Viertel bis hin zum Frida Kahlo Museum, wir schauten uns ca eine halbe Stunde Kunstwerke, von mit und für Frida an. Das Museum lieg in ihrem ehemaligen Wohnhaus und man bekommt wirklich einen Eindruck davon, wie sie wohl früher gelebt hat. Auch wenn ich kein riesen Museen-Fan bin, das Frida Kahlo Museum fand ich schick und interessant.

Weiter ging es mit de wilden Fahrt und ca 25 Minuten später erreichten wir Xochimilco, das Blumenviertel von Mexico City. Von außen betrachtet erstmal nichts besonderes, viele kleine Häuser, viele Essensstände, alles wie immer. Was allerdings auffiel waren die vielen Blumengeschäfte, es gab sogar einen ganzen Laden voller Rollrasen. Rollrasen, ich dachte das wäre so ein europäischer Schnickschnack. Wir fuhren vorbei an alledem, auf einen großen Parkplatz voller Autos, Bussen und Vans, liefen nach dem aussteigen noch 200 Meter und standen vor bestimmt 30 bunten Holzbooten. Bis hierhin war wirklich alles in Ordnung und ich fand die Tour 100%ig. Auf dem Boot wurden wir mit kalten Getränken versorgt und machten uns langsam auf den Weg. Auf den Weg wohin eigentlich? Nirgends, wir fuhren ca 30 Minuten den Kanal runter um ihn dann wieder hinauf zu fahren.

Warum Xochimilco nicht überzeugen konnte.

Das allein wäre nicht so schlimm, wären da nicht noch die hunderte (!) anderen Boote. Alle bunt und alle vor, hinter, links und rechts neben unserem Boot. An manchen Stellen staute es sich so sehr, dass wir weder Wasser noch Ufer sehen konnten. Es gab Partyboote für Studenten, für Geburtstagsfeiern und überhaupt für alles was man sich vorstellen kann.  Auf manchen Booten steht eine mexikanische Mariachi-Kapelle, alle in traditioneller Tracht und mit Schnauzer, ein anderes Boot vermietet Sombreros für ein Foto – hey super, ein Sombrero-Foto für 50 Pesos! Seid ihr blöd? Für 60 Pesos kann man die Dinger neu kaufen und danach zusammengknüddelt im Rucksack mitschleppen. Ich weiss nicht so recht, Xochimilco du warst bestimmt mal ganz schön, leider versuchst du mir viel zu krampfhaft das typische Klischeedenken der ganzen Touristen zu erfüllen von mir bekommst du dafür heute aber keine Rose, du Stadt der Blumen.

Ich weiss nicht ob ich das hier schonmal geschrieben habe, aber ich mag es nicht wenn man als Gast irgendwo hinkommt und das Gefühl hat, die Leute sind alle nur wegen einem und der anderen Touristen da, das ist wie ein Besuch im Circus wo auch alle versuchen die hohen Erwartungen der Besucher zu erfüllen. Ich freu mich darauf irgendwo solch eine Kapelle einfach mal so live in Action zu sehen, einfach nur weil die Musiker gerade Lust haben und nicht weil ihnen jemand für 5 Minuten 100 Pesos in die Hand drückt.

Kommentare
ein kommentar zu “Xochimilco – zwischen Blumen und Booten”
  1. helga krueger u. heinz sagt:

    Hey Ihr Zwei,habe soeben Euren Bericht gelesen. Alles ist schön bunt nur hier ist es noch grau. Euer Mitbringsel blüht schön auf der terrasse und lässt die Gedanken an Euch auffrischen.Wir denken an Euch passt gut auf Euch auf, die Ossi´´s

kommentieren