if you are going to San Francisco …

San Francisco Highlights

San Francisco, da wären die Golden Gate Bridge, Alcatraz, Chinatown, Painted Ladies, Fisherman‘s Wharf, Cable Cars, Lombart Street, Coit Tower, Sutro Bath Ruinen, Burger und dann war auch noch Fleet Week …  Ach du lieber Herr, in San Francisco gibt es eine ganze Menge zu sehen, da weiss man gar nicht wie man einen Bericht anfangen geschweige denn unterteilen soll. Alcatraz bekommt einen eigenen Post, alles andere versuchen wir hier kompakt zusammenzufassen.

Mit gerade einmal etwas über 800.000 direkten Einwohnern ist San Francisco wohl eine der bekanntesten “Kleinstädte” der Welt, jedes Jahr besuchen über 11 Millionen Touristen die Stadt. Dieses Jahr auch wir. Ich bin mir zwar gar nicht so sicher, ob wir in diese Statistik mit einfließen (immerhin nächtigen wir gute 30 km außerhalb der Stadt), aber alles andere ist leider unbezahlbar bzw. schon ausgebucht. Mit dem Mietwagen und der richtigen Straßenbahn sind wir aber auch in 40-50 Minuten im Zentrum – passt schon.

San Francisco

Die Stadt mit den zerrissenen Jeans, ihr wisst schon. Von wegen! An unserem ersten Tag (Niclas und ich sind allein unterwegs zum Pier 33 um Tickets für Alcatraz zu besorgen) laufen wir gefühlt 30 Minuten durch ein extrem nobles Bankenviertel. Anstelle von zerrissenen Jeans sehen wir feinste Seide, kurze Röcke, auffallend viele Sportler und fast genauso viele Starbucks Filialen. Wenn hier jemand mit zerrissenen Jeans rumlaufen würde, man würde ihn höchstwahrscheinlich innerhalb weniger Minuten abholen lassen.

Weil es keine Tickets mehr gibt (jedenfalls nicht für uns) machen wir uns durch Chinatown auf den Weg zurück. In Chinatown kann man in zerrissenen Jeans rumlaufen – der Bezirk ist so voll, hier würde es nicht auffallen. In nahezu jedem Hauseingang ein kleines vollgestopftes Geschäft, hier gibt es alles, sogar Feuerwerk :) Unser erster Eindruck ist durchweg positiv. San Francisco hat alles was man sich wünscht, außer einen vernünftigen öffentlichen Nahverkehr, das wissen wir aber noch nicht.

Golden Gate Bridge

Wir haben 100 Leute gefragt: „An was denken Sie zuerst wenn sie an San Francisco denken?“ 94 antworten: “Golden Gate Bridge”. So würde es wahrscheinlich wirklich aussehen. Denkt man an San Francisco, denkt man auch an die Golden Gate Bridge. Die Golden Gate Bridge, die gar nicht golden ist, ist weder die längste, noch die höchste, breiteste oder sonstwas Brücke San Franciscos „nur“ der Preis für die am häufigsten fotografierte Brücke der Welt geht Jahr für Jahr an die Golden Gate Bridge.

Will man eines der typischen Katalogfotos (ganz ohne Wolken und Nebel) muss man entweder sehr früh aufstehen oder sehr viel Glück haben. Die Golden Bay (daher der Name) ist nämlich einer der nebeligste Orte der Welt und San Francisco trägt nicht umsonst den Beinamen “Fog City”. Die Sonne scheint als wir uns auf den Weg machen, als wir 2 Bahn- und 3 Busfahrten, (insgesamt vergehen wohl 2 Stunden) später am Golden Gate Park aussteigen beträgt die Sichtweite gute 300 m und ändert sich im Minutentakt. Die 1,6 km lange Brücke können wir zu diesem Zeitpunkt nur erahnen, weshalb wir uns auch recht schnell dazu entscheiden erstmal rüberzulaufen. 1,6 km im Nebel, mystisch, interessant aber leider auch schweinekalt. Drüben angekommen mussten wir dann feststellen, dass der erhoffte Bus aus irgendwelchen dubiosen Gründen doch nicht fährt und, dass die Sicht auch von hier nicht großartig besser ist.

Wir laufen zurück. Auf dem Weg wird das Wetter innerhalb weniger Minuten besser ét voila wir bekommen unser Katalogfoto doch noch. Besserwisser-Wissen zur Golden Gate Bridge? Hätte das Militär etwas zu sagen gehabt, wäre die Golden Gate Bridge Schwarz-Gelb gestreift gestrichen worden. Ihr heutiges Rot – ähhm „international Orange“ verdankt sie bloß einem Zufall. Der Korrosionsschutz hatte eine ähnliche Farbe und so entschied Joseph Strauss sie nicht wie zuerst geplant grau-metallisch streichen zu lassen.

Fisherman’s Wharf

Ursprünglich von italienischen Fischern gegründet, zählt Fisherman’s Wharf heute zu den top Sehenswürdigkeiten in San Francisco. Ganzjährig locken Veranstaltungen, Restaurants und Museen mehr Besucher an als die Golden Gate Bridge. Hier ist es immer voll, sehr voll sogar. Die in dieser Woche stattfindende Fleet Week macht es nicht besser. Fleet Week, ich will das nur ganz kurz hier festhalten, weil es mich wirklich verwundert, ja fast schon erschrocken hat wie sehr die Amerikaner ihre Militärs und sich selbst feiern. Die Fleet Week ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung zur Ehrung der amerikanischen Flotte, inklusive Besichtigungstouren auf Kriegsschiffen und allerlei Propaganda-Shops. Highlight der Woche ist eine Flugeinlage der Blue Angels – der Kunstfliegerstaffel. Während uns die mit Überschallgeschwindigkeit durch die Bay fliegenden Jets immer mal wieder zusammenzucken lassen, klatschen die Amerikaner fleißig Beifall für Formationsflüge und anderen Quatsch. Ich könnte mich über sowas ja stundenlang aufregen, lasse es aber.

Zurück zum Thema: Unser Highlight in bzw. an der Fishermans Wharf war nicht etwa das mit allerlei Geschäften vollgestopfte Pier 39, wir hatten Spass im Musée Mécanique. In diesem Museum werden historische Arcarde-Automaten gesammelt, restauriert und zum Spielen ausgestellt. Neben klassischen Flipper-Automaten gibt es Pferderennen, Ringkämpfe und alles was früher schon Spass gemacht hat, es heute zumeist aber bloß noch in einer digitalen Version gibt. Das Musée Mécanique hat für jeden Geschmack etwas.

Lombart Street & Painted Ladies

San Francisco steht auf Hügeln, das merkt man spätestens wenn man hier einmal zu Fuß unterwegs ist, das ständige auf und ab geht ganz schön in die Beine. Diese Hügel sind für Anwohner wahrscheinlich meistens bloß anstrengend, für Touristen bieten sie allerdings einige ganz interessante Fotomotive. Die Lombart Street zählt mit ihren acht Kurven auf gerade einmal 145 m zu den kurvigsten Straßen der Welt. Mit 27 Prozent Gefälle ist sie zwar nicht die steilste Straße der Stadt, die engen gepflasterten Kurven  erfreuen sich dennoch großer Beliebtheit. Kein “must-see”, aber dennoch ganz nett anzusehen.

Ganz nett anzusehen sind auch die “Painted Ladies”, diese 5 in Pastelltönen gestrichenen Viktorianischen Häuser am Alamo Square sind nicht erst seit dem Intro der in den 90er Jahren sehr beliebten Fernsehserie Full House bei Touristen aus aller Welt beliebt. Wenn ihr mich fragt, zu unrecht, mir haben die Häuser direkt nebenan in der Fullton St. deutlich besser gefallen, die fotografiert aber kein Mensch … (uups, wir auch nicht)

Einmal Strand zum mitnehmen bitte.

Das Cliff House – irgendwo in irgendeinem Reiseführer stand wohl geschrieben, dass sollte man sich angucken. Wir dann natürlich auch. Wiedermal nehmen wir den Bus und wiedermal dauert es ewig bis wir ankommen. Wiedermal starten wir bei strahlend blauem Himmel und steigen im tiefstem Nebel aus. Im Bus saßen auch 3 Jungs in Badehose … Anfängerfehler. Der geplante Strandspaziergang bis zum Cliff House war recht unspektakulär, hier und da einige Möwen, eine Düne , im großen und ganzen sahen wir aber nichts. Ich schiebe das jetzt einfach mal auf die schlechten Wetterbedingungen. Das Cliff House hatten wir uns nach professioneller 3 sekündiger Internetrecherche als pompöses Badehaus aus dem frühen 19. Jahrhundert vorgestellt. In etwa so. Tja, manchmal läuft’s einfach nicht. Wir waren schon ziemlich enttäuscht, hatten wir doch gar nicht damit gerechnet hier ein unspektakuläres, kernsaniertes Restaurant anzutreffen. Glücklicherweise war es vom Cliff House nicht mehr weit zu den Ruinen des einst pompösen Sutro Bath. Auch wenn es hier heute nicht mehr viel zu sehen gibt, hat sich der Ausflug wenigstens ein bisschen gelohnt.

Wir waren insgesamt eine ganze Woche in San Francisco trotz meiner anfänglichen Bedenken, dass eine Woche für einen Ort ganz schöne Zeitverschwendung sei muss ich im Nachhinein sagen, dass man wahrscheinlich 2 Wochen oder länger bleiben könnte ohne Langeweile aufkommen zu lassen. San Francisco, wir kommen wieder.

Aus dem Sunshine State Kalifornien machen sich Kimi und Niclas wieder auf den Weg in den deutschen Herbst. Für uns geht es nach Chicago, wettertechnisch ähnlich aber sonst irgendwie ganz anders …

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