Die historische Altstadt von Lima

Unterwegs in Limas Katakomben

Lima ist mit knapp 7,5 Millionen Einwohnern die mit Abstand größte Stadt Perus. Bei Touristen ist Lima vor allem beliebt für seine historische Altstadt, die vielen Kirchen und Museen. Wir geben Lima 1 1/2 Tage Zeit um uns zu überzeugen.

Zurück am Meer!

Für uns war Lima eigentlich auch bloß als strategischer Zwischenstopp auf dem Weg Richtung Kolumbien gedacht, wir haben nicht wirklich viel erwartet wurden dann allerdings durch die freundliche Art der Einwohner und die traumhafte Lage am Meer angenehm überrascht. Bis zu unserer Ankunft hatte ich nicht darüber nachgedacht, aber Lima war seit Rio de Janeiro der erste Ort direkt am Meer. Nach 75 Tagen wieder Meer zu sehen, zu riechen und überhaupt – toll so ein Meer.

Vom Busbahnhof ging es mit einem etwas überteuertem Taxi nach Barranco, einem wirklich schicken, nicht mit Hochhäusern vollgestopften Stadtteil Limas. Auch wenn hier alles kleiner und familiärer war als noch vor 15 Minuten am Busbahnhof hatten wir nicht so wirklich Glück bei der Hostelsuche. Da es bei 30 Grad allerdings nicht so wirklich Spaß macht durch die Gegend zu irren entscheiden wir uns dazu dem einzig uns bekannte Hostel in Lima eine Chance zu geben. Das Point-Hostel wirbt damit Limas Party-Hostel Nr.1 zu sein und kam deshalb für uns eigentlich nicht in Frage. Aber sei es drum, schließlich schläft auch Emilie hier und mit ihr wollten wir uns ja eh treffen.

Zu besagtem Treffen kommt es allerdings erst spät abends. Die junge Dame musste noch zur Polizei, da ihr fast ein Rucksack geklaut wurde (sie konnte den Dieb selbst stellen und hat ihren Rucksack wieder). Emilie war insgesamt 3 Tage in Lima unterwegs, empfahl uns allerdings bloß die unter UNESCO Weltkulturerbe stehende historische Altstadt Limas und einen Spaziergang entlang der “Promenade”. Trifft sich gut, wir wollten ja eh morgen Abend weiter.

Die Promenade zwischen Barranco und Miraflores

Immer entlang am Meer (in Lima heißt das, dass wir ca 100 Meter oberhalb des Meeres am Rand einer Klippe entlanglaufen) machen wir uns auf den Weg Lima zu entdecken, ehe wir in das von Emilie angepriesene historische Zentrum fahren besuchen wir noch ein Einkaufszentrum mit Meerblick, hier gibt es allerdings bloß viel zu überteuerte Klamotten – weiss man ja, Meerblick kostet extra.

Mit der Metro ins historische Zentrum von Lima

Unseren Tagestrip durch Limas historisches Zentrum beginnen wir in der Metro im Bus. Die sogenannten Metropolitano Busse fahren auf einer eigens für sie eingerichteten Spur im 10-Minuten-Takt direkt neben dem meist zäh fließenden Verkehr. Ganz wie die “normale” Metro sind sie allerdings auch meistens maßlos überfüllt, ist man aber einmal drin kann man sich freuen für 80 Cent durch ganz Lima kutschiert zu werden. Die Altstadt bzw. der Teil den man heute als historisches Zentrum Limas kennt liegt etwa 25 Minuten (12 km) entfernt von Miraflores.

Limas historisches Zentrum

Der Weg führt uns vorbei an schier endlosen Hochhäusern, in der Altstadt ist davon allerdings nichts mehr zu sehen. Hier reiht sich kolonialer Prachtbau an kolonialen Prachtbau – ungelogen stehen in Lima heute einige der größten und am besten erhaltenen Kolonialbauten die wir auf der gesamten Reise gesehen haben. Das sie so gut erhalten sind liegt natürlich auch daran, dass sie teilweise durch finanzstarke Mieter kernsaniert wurden, neben Burger King und Norkys (einer Hähnchenbräter-Kette) sehen wir hier auch einige Supermärkte in ihren wohl schönsten Filialen.

Auch in Lima finden sich herrschaftliche Plätze, allen voran der Plaza San Martin und der Plaza Mayor (ehemals Plaza de Armas, zu deutsch: Waffenplatz). Vom Plaza Mayor sind es keine 5 Gehminuten bis zum ehemaligen Kloster San Francisco.

In den Katakomben der Iglesia de San Francisco

Auch wenn wir diese Tour nicht geplant hatten können wir sie im Nachhinein jedem Reisenden in Lima ans Herz legen. Von außen ist die “Iglesia de San Francisco” schon ein wirklicher Hingucker – die Kirche mit ihrem Doppelturm ist zwar nicht grade die höchste, dafür aber eine der massivsten ganz Perus. Früher hatte sie mit ihrem herrschaftlichen Antlitz vor allem die Aufgabe bis dato Ungläubige für das Christentum zu begeistern, heute tummeln sich auf dem Vorplatz vor allem Tauben und Touristen.

Die eigentlichen Highlights liegen aber im Innenhof und unterhalb des alten Klosters. Für einen kleinen Obulus erhält man nicht bloß Zugang zu den alten aber perfekt erhaltenen “Besprechungssälen” und einer der ältesten Bibliotheken, mit bis zum Teil über 400 Jahre alten Büchern, sondern auch zu den ehemals als Friedhof genutzten Katakomben unterhalb der im 17. Jahrhundert errichten Kirche.

In den Katakomben sollen bis zu 70.000 Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Heute dienen die Skelette bloß noch als Touristenattraktion, allem voran die im Kreis aufgetürmten Schädel in einer Art Brunnen. Auf die Frage weshalb die Knochen so angeordnet wurden, es hätte doch schließlich eher etwas okkultes, erfahren wir, dass nicht etwa die damaligen Mönche als Verwalter der Katakomben die Schädel und Knochen so angeordnet haben. Die heutige Anordnung ist unter Verantwortung einiger Archäologen entstanden, die so versucht haben ein wenig Ordnung in Ihre Ausgrabungen zu bringen. Sachen gibt’s …

Leider darf man während der gesamten Führung nicht fotografieren, weshalb wir uns hier auch mit ein paar wenigen Bildern begnügen müssen …

Solltet Ihr Fragen zu diesem Bericht oder zu unserer Reise im Allgemeinen haben freuen wir uns über eure Fragen und Kommentare!

 

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