Schön muss nicht immer perfekt sein

Maya-Ruinen rund um Valladolid

Chichén Itzá

Wenn man nach Chichén Itzá googelt, wird einem am häufigsten nur ein Bild angezeigt, das der Kukulkan-Pyramide. Die Kukulkan-Pyramide ist zweifelsohne eine wahre Schönheit, 30 Meter hoch, 55 Meter breit und bereits zwei mal aufwendig restauriert. Chichén Itzá allerdings ist eigentlich eine ganze Ruinen-Stadt, über 1500 Hektar erstreckt sich das gesamte Gebiet.

Wenn man wie wir in Hostels übernachtet wird sich natürlich abends, morgens und eigentlich die ganze Zeit darüber ausgetauscht was man sich ansehen muss und was ggf auch außen vor bleiben kann. Über Chichén Itzá hatten wir so gut wie alles gehört, von “Das ist ein must-see, solch eine perfekte Pyramide gibt es sonst nirgends” bis “Ach seit dem es eins der neuen sieben Weltwunder ist,  ist es komplett überlaufen und nur noch Tourinap”. Sei es drum, wir hatten noch keine Maya-Pyramide gesehen und so kam es für uns also gar nicht in Frage diese ggf beste außen-vor zu lassen.

Wir machten uns morgens gegen 7:15 Uhr aus Valladolid mit einem Colectivo auf den Weg, die Fahrt dauerte ca 40 Minuten, war jedoch mit 25 Pesos p.P. sehr günstig. Pünktlich um 8 Uhr waren wir also am Eingang, kauften unsere Tickets (es gibt für jeden 2, das erste ist eigentlich nur eine Steuer in Höhe von 129 Pesos, das eigentliche Ticket kostet nur 59 Pesos) und waren pünktlich noch vor den ganzen Verkäufern an der Kukulkan-Pyramide. Sie ist wirklich perfekt, schön glatt und unglaublich verziert, jedenfalls an den restaurierten Seiten. Wie bereits erwähnt gibt es allerdings weitaus mehr zu sehen als diese eine perfekte Pyramide. Unter anderem gibt es noch ein Observatorium, eine Kirche, einen Sportplatz und viele Gebäude von denen ich nicht genau weiß was sie für eine Funktion hatten.

Was in Chichén Itzá ein bisschen schade ist, ist die Tatsache dass man inzwischen kein einziges Gebäude mehr betreten darf, geschweige denn auf ein solches zu klettern. Inzwischen bin ich zwar alt genug um zu verstehen, dass das der Bausubstanz bei den Menschenmassen nicht gut tun würde, ein bisschen traurig macht es mich dennoch.

Wo wir gerade bei den Menschenmassen sind, wie bereits erwähnt ist es morgens um 8 Uhr noch herrlich leer, das ändert sich allerdings recht fix, ab 10 kommen dann auch die gut gefüllten Reisebusse aus Cancun an. Als wir gegen Mittag das Gelände verlassen haben, hatten wir fast Schwierigkeiten den Eingangsbereich zu passieren. Es reihen sich Hutverkäufer an Hutverkaufer, Rentnergruppe an Rentnergruppe und irgendwo mittendrin stehen auch noch ein paar angemalte Maya im Leopardenfell und buhlen darum auf Fotos festgehalten zu werden. Das Fotografieren kostet selbstverständlich 10 Pesos immerhin ist in der heutigen Zeit auch ein “echter” Maya abhängig vom Geld.

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Ek Balam

Neben dem perfekten Chichén Itzá gibt es ganz in der Nähe von Valladolid noch eine andere Maya-Ruine: Ek Balam. Ek Balam liegt ca. 30km nördlich von Valldolid, ist allerdings mit einem Taxi für 40 Pesos p.P. immer noch recht günstig zu erreichen. Im Gegensatz zu Chichén Itzá ist es in Ek Balam erlaubt, ja sogar erwünscht auf die Pyramiden zu steigen (von Unten ist der Zusammenhang der einzelnen Gebäude nur schwer zu sehen).

Wir sind etwas später dran, inzwischen ist es gegen 11, vermuten also auf der Anreise (im Disco-Taxi) viele Touris, Hutverkäufer und natürlich auch Stammeskrieger der Maya. “Leider” wurden wir hier von allen enttäuscht – außer von den Maya. Immerhin auf die ist Verlass.

Für 122 Pesos gib es hier auch 2 Tickets, eins für den Staat und eins für … ja wahrscheinlich auch den Staat. Dadurch, dass Ek Balam in solch einer Nähe zu Chichén Itzá liegt und Chichén Itzá klar die Hauptattraktion ist, ist es hier relativ untouristisch und auch mittags nicht zu voll. Wir erklimmen die höchste Pyramide (super um seine Höhenangst zu überwinden), machen ein paar Fotos und wandern noch ca 2 Stunden durch, um und über die Gebäude. Wirklich sehr schön – alles in allem für uns sogar schöner als Chichén Itzá wenn auch (oder ggf gerade deswegen) bei weitem nicht so groß und perfekt. Nach dem ganzen Wandern im Dschungel erfrischen wir uns in einer weiteren Cenote und fahren nachmittags wieder heim.

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Coba

Wir sind inzwischen in Tulum angekommen – dazu später mehr.

Eine der wohl größten und auch schönsten Ruinen auf halber Strecke zwischen Valladolid und Tulum soll Coba sein. Wir machten uns also wieder morgens gegen 8 Uhr auf den Weg in den Dschungel (ich würde es eher als Wald bezeichnen). Für 45 Pesos p.P. fährt ein Bus aus Tulum bis kurz vor den Eingang.
Der Eintritt ist mit 59 Pesos diesmal ganz ohne Staat wirklich günstig. Da Coba allerdings recht weitläufig ist ist es ratsam sich ein Fahrrad zu mieten, da geht auch wunderbar vor Ort und ist mit 40 Pesos auch nicht teuer.

Ich weiss nicht ob es daran lag, dass es bereits unsere dritte Ruine innerhalb so kurzer Zeit war oder daran das es unglaublich schwül war, aber irgendwie konnte mich Coba nicht so wirklich überzeugen und das obwohl man auch hier auf eine Ruine klettern durfte. Klar, sie liegt wirklich schön im Wald und ist auch trotz ihrer Nähe zu Tulum, Valladolid und Cancun bei weitem nicht so überlaufen wie Chichén Itzá … aber irgendwie konnte ich mich nicht so wirklich für Coba begeistern.

Kommentare
4 kommentare zu “Maya-Ruinen rund um Valladolid”
  1. Ich danke euch, das ihr uns daran teilhaben lasst ;)
    Nina, ich bin Stolz auf deine Höhenangst-Therapie… könnte ich auch gebrauchen. Muss man dafür extra nach Cancun?
    Viel Spaß noch mit den Mayas

    AHOI

  2. theBuzzTan sagt:

    ihr seit spitze!

    -sorry wegen dem verbindungsabbruch die tage. in diesem internetz-entwicklungsland “deutschland” ist das an der tagesordnung. energiewende und so spielen natürlich auch noch mir rein.

    kussiBussi

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